Diese Website soll vor allem über das Siegel „Kontrolliertes Krematorium“ informieren, seine Glaubwürdigkeit durchsetzen und dauerhaft stabilisieren. Daher sind Menschen zur Aktivität aufgefordert, die faire Kritik an Vorgängen im Bereich der Feuerbestattung haben oder zu bestimmten Überlegungen anregen möchten.

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In eigener Sache (Red.)


Mit der Siegelrichtlinie und der Siegelverleihung an Krematorien, die nach dieser geprüft wurden, hat der Arbeitskreis kommunaler Krematorien im Deutschen Städtetag (AKK) eine Grundlage zur Verhinderung von Vorkommnissen wie dem folgenden geschaffen.

Würde www.kontrolliertes-krematorium.de dennoch eine Beschwerde über ein Siegel-Krematorium erreichen, würden wir den Fall an den Arbeitskreis weiterleiten, der entsprechende Maßnahmen ergreifen würde. Auf andere kommunale oder private Krematorien können wir, wie in diesem Fall, lediglich mittelbar einwirken.


31.10.2024

Emotional besonders belastende Situation im Fall einer Körperspende
Konflikt zwischen einer Hinterbliebenen und einem Krematorium

In einem Brief hat eine trauernde Tochter ihre tiefen Emotionen und Enttäuschungen über das Verhalten des Mitarbeiters eines Krematoriums zum Ausdruck gebracht. Beim Betrachten von Fotos am Abend des Beisetzungstages stellte die Trauernde erschüttert fest, dass der Name auf der Urne falsch geschrieben war. Diese Nachlässigkeit hätte nicht passieren dürfen, und die Reaktion auf ihre berechtigte Enttäuschung ließ zu wünschen übrig. „Anstatt Mitgefühl zu zeigen, wurde ich am Telefon mit Gleichgültigkeit konfrontiert”, berichtet sie. Der Kommentar des Mitarbeiters, es sei nun halt nicht zu ändern, verstärkte ihren Schmerz: „So behandelt zu werden, war untragbar.”

 

Der Verlust des geliebten Menschen hat sie in einen emotionalen Strudel gestürzt, und die letzten Wochen waren für sie besonders belastend. In dieser Situation überprüfen Trauernde jedes Wort auf seinen Pietätsgehalt.


Die Entscheidung des Vaters, den Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, wurde von den hinterbliebenen Familienangehörigen als ehrenvoll angesehen. Doch die damit verbundenen Herausforderungen waren für sie kaum zu bewältigen. „Ein Jahr lang von Gedanken beherrscht zu werden, was mit dem Körper geschieht und wann eine angemessene Abschiednahme stattfinden kann, war schwer zu ertragen”, schreibt die Tochter. Als der Tag der Beisetzung näher rückte, holten sie die alten Emotionen erneut ein.


Das Krematorium entschuldigte sich für das Missgeschick und die Friedhofsverwaltung des Unternehmens ermöglichte die Korrektur des Fehlers sowie die zweite Beisetzung der Urne. Aber zu allem Überfluss waren hierbei Grabbeilagen nicht aufzufinden, die den Angehörigen, Erwachsenen und Kindern, ideell wertvoll waren. Diese Entdeckung ließ die Tochter erneut an der Sorgfalt des Krematoriums zweifeln. „Es schmerzt zu wissen, dass diese Dinge möglicherweise nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt wurden”, so ihre ernüchternde Einschätzung.


Angesichts der erlebten Vorfälle ist die Trauernde zu dem Schluss gekommen, dass der ursprünglich gewählte Ort als Ruhestätte nicht mehr tragbar ist. Trotz der schönen Umgebung kann sie sich nicht vorstellen, dass dort die Ruhe und der Respekt gewährleistet sind, die der Verstorbene verdient.

 

Die Enttäuschung über die Vorgänge hat sie veranlasst, eine andere Ruhestätte zu wählen. Sie plant die Beisetzung der Urne in einem Friedwald und hofft, dass die Kosten dafür übernommen werden. „Es ist wichtig, dass der Verstorbene an einem friedlichen Ort seine letzte Ruhe finden kann”, betont sie.

Die Geschäftsleitung des Krematoriums bezieht telefonisch Stellung

„Kontrolliertes Krematorium” gegenüber sagte die Geschäftsleitung aus, der Mitarbeiter, dem der Fehler unterlaufen war, habe sich in einem ca. 20-minütigen Telefonat mit der Tochter mehrfach für das Versehen entschuldigt. Diese habe jedoch nicht nachgelassen, (sinngemäß!) ihre Ansicht vehement vorzutragen. Die verschwundenen Grabbeilagen seien vermutlich beim Ausheben der Urne in der Grabstätte tiefer gerutscht. Hinsichtlich der Kosten könne man der Tochter nicht weiter entgegenkommen als bereits getan. Der Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung habe das volle Vertrauen der Geschäftsleitung, so dass sich diese in derartigen Fällen nicht mit den Hinterbliebenen in direkte Verbindung setze.


Wie von der Briefschreiberin bestätigt, kümmerte sich der Verantwortliche der Friedhofsverwaltung auch  sehr bemüht um den weiteren Fortgang des Bestattungsverfahrens und zeigte Verständnis für die Entscheidung, die Urne in einem Friedwald zur letzten Ruhe zu setzen. Dazu sicherte er, als Bevollmächtigter der Geschäftsleitung, weitere Unterstützung zu.

 

 

Schulung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bestattungswesen: Sensible Kommunikation mit Trauernden im Fokus

Der Vorgang verdeutlicht die tiefen emotionalen Wunden, die durch einen scheinbar harmlosen Fehler und eine unter starker seelischer Belastung als pietätlos empfundene Kommunikation entstehen können. Insbesondere werden Hinterbliebene von Menschen besonders stark belastet, die ihren Körper einer Uniklinik zu Forschungs- und Unterrichtszwecken zur Verfügung stellen. Die mit der Behandlung und, im Fall der Lehre, Zurschaustellung des/der Verblichenen, die ca. ein Jahr dauernde Wartezeit bis zur Bestattung und der bis zum Schluss offene Bestattungstermin sind die Faktoren, welche eine ohnehin schwere Zeit noch belastender machen.

 

Das Personal sollte also nicht nur darin geschult werden, wie man gegenüber den Hinterbliebenen die richtigen Worte findet, sondern auch psychisch gestärkt werden, um in einer Beschwerdesituation die nötige, pietätvolle Ruhe bewahren zu können. Die Feuerbestattung ist ein komplexer Prozess, der weit mehr ist als nur ein physikalischer Vorgang.

 

Die Namen des Krematoriums und der Beschwerdeführerin sind der Redaktion bekannt.