10/07/2020
(Bericht mit freundlicher Genehmigung des Fachmagazins „Uitvaart“)
Ab 22. Juli 2020 werden die drei Gewinnerkonzepte des Designwettbewerbs „Wer will ewig leben?“ im Cube Design Museum in Kerkrade ausgestellt. Cube organisierte die Herausforderung im Rahmen der aktuellen Ausstellung „(Re)design Death“, die bis zum 24. Januar 2021 im Museum zu sehen ist.
Ines Glowania, Iris de Vries und Alex Gehlen, die drei jungen Designer, die als Antwort auf diese Frage ein Konversationsstück entworfen haben, werden ihre Konzepte am 22. Juli in die Ausstellung
stellen. Von da an sind die Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, sich anhand der Entwürfe auf eine Diskussion über die Frage „Wollen Sie ewig leben?“ einzulassen.
Die Ausstellung ”(Re)design Death“ zeigt zeitgenössisches Design rund um Abschied, Sterben, Trauer und Gedenken. Die Ausstellung ist in drei aufeinanderfolgende Themen unterteilt, die sich aus
den Phasen des Todes ableiten: Vorbereitung, Abschied, Trauer & Weiterleben. Am Ende der Ausstellung gibt es Raum zum Nachdenken. Hier können Besucherinnen und Besucher über die Frage
nachdenken und diskutieren: "Wollen Sie ewig leben? Wenn ja, wie?" Cube hat junge Designer aufgefordert, zu diesem Zweck "Gesprächsanfänger" zu entwerfen. Siebzehn Designer haben einen Pitch
abgegeben. Am Ende wählte die Jury, bestehend aus Mark Sturkenboom, Laura Cramwinckel (Bestattungsmuseum Tot Zover), Wouter van Dillen und Gene Bertrand (beide Cube Design Museum), drei Designer
aus. Unter der Leitung von Mark Sturkenboom, der unter anderem das umstrittene Design 21 Gramm entwarf, entwickelten sie ihre Idee zu einem physischen Produkt weiter.
Die siegreichen Entwürfe sind:
1. „Jungbrunnen der Jugend“, Ines Glowania
Ines Glowania ist eine Interdisclipnär arbeitende Designerin, die in Köln lebt und arbeitet. Ihr Entwurf „Fountain of Youth“ (Jungbrunnen der Jugend) ruft persönliche Reflexion hervor und
konfrontiert die Geschwindigkeit wissenschaftlicher Entdeckungen auf dem Gebiet der Unsterblichkeit. Durch neue wissenschaftliche Forschung an unserer DNA kommen wir dem Ziel näher, zellulär
unsterblich zu werden. Wenn wir unsere Zellen anpassen und nicht älter werden, ändert sich, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Hinzu kommt, dass nur wenige Menschen in der Lage sein werden,
ihre DNA zu verändern. Es bleibt also die Frage: „Will ich ewig leben?“
2. „CLAM-MAN (500+)“, Iris de Vries
Iris de Vries (NL) ist eine konzeptuelle und sozialkritische Gestalterin. Sie ist der Meinung, dass jeder in der Lage sein sollte, sich eine Meinung über die Technologien zu bilden, die unser Leben beeinflussen und gestalten, wie z.B. der Durchbruch in der CRISPR-Cas-Technologie, die es ermöglicht, mit DNA „cut and paste“ zu arbeiten. Ihr Design CLAM-MAN ist ein genetisch verändertes Wesen, das unglaublich alt werden kann. Es gibt Tiere auf der Erde, die viel älter als der Mensch werden können. Das älteste bekannte Tier ist eine Muschel, die leider im Alter von 507 Jahren starb, als Forscher die Schale öffneten. Dieses Tier war die Inspiration für De Vries' Entwurf.
3. „Gespenst in der Maschine“, Alex Gehlen
Der in Eindhoven ansässige deutsche Designer Alex Gehlen hat eine Art des ewigen Lebens studiert, bei der nicht der Körper, sondern der Geist überlebt. Algorithmen können unsere Online-Aktivität nutzen, um vollständige persönliche Profile zu erstellen. Können diese Profile auch auf eine Maschine übertragen werden? Kann man als Toaster „wiedergeboren“ werden? Und wie fühlen sich die nächsten Angehörigen, wenn der Toaster plötzlich so brennend reagiert, wie es der verstorbene Großvater konnte?