Eine Wahl verhindert den Bau eines privaten Krematoriums in Kolbermoor bei Rosenheim. Wir zitieren Bürgermeinungen über Krematorien.
Die Auseinandersezung um den Bau eines Krematoriums zeigt erneut auf, wie wichtig die Offenlegung umwelttechnischer und ethischer Faktoren durch die Krematorien ist.
Das signalisiert das Siegel „Kontrolliertes Krematorium“.
Wir fordern nicht nur Fachleute auf, die hier zitierten Ansichten zu widerlegen oder zu bestätigen. Bitte verwenden Sie für Ihre Nachricht das große Feld. Alle Einsendungen werden veröffentlicht.
Bürgerinitiative Kolbermoor
Es war geplant, ein Krematorium in Kolbermoor anzusiedeln. Der Standort wäre neben dem Aldi-Gelände und dem neuen Friedhof in Kolbermoor gewesen. In enger Nachbarschaft zu Wohnbebauung,
Freizeitpark und Gastronomie!...
Einige Bürgerstimmen:
Zitat Bürgermeister: „Da sowohl der Bau als auch der Betrieb einer modernen Feuerbestattungsanlage strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt, sind sowohl schädliche Emissionen, als auch anderweitige Beeinträchtigungen für den Friedhof und die umliegende Bebauung auszuschließen“.
Das ist völlig gelogen.
Wenn es keine Emissionen gäbe, bräuchte man keine immisionsschutzrechtliche Genehmigung und keine Grenzwerte!
Es gibt giftige Abgase bei der Verbrennung von Toten!
Und diese giftigen Abgase sind nicht gesund!
Deshalb will ich auch kein Krematorium neben Sportplätzen, Friedhof, Wald, Wiesen, Wohnbebauung, Supermärkten und Gaststätten. Und da gehört es auch nicht hin!
Susanne Bulenda-Weiß
Erstens wird nach wie vor von einigen Zahnärzten, auf Wunsch der Patienten, Amalgam verarbeitet. Zweitens haben noch die meisten Menschen im mittleren Alter (30 bis 50 Jahre) Amalgam-Füllungen im Mund. Bei aller berechtigten Hoffnung, wird die Quecksilber-Belastung von Zahnfüllungen die nächsten 30 bis 40 Jahre ein Problem sein. Auch wenn es noch andere Quellen von Quecksilber-Eintrag in die Umwelt gibt, müssen wir doch nicht noch zusätzliche Belastungen durch ein Krematorium auf uns nehmen…
Brigitte Schindler
Denn dass es zusätzlich Schadstoffe geben wird, das steht doch außer Frage! Durch den Verkehr und auch durch die Verbrennungen. Selbst wenn es selten zu den sogenannten „Störfällen“ kommt, bei denen die Bypassklappen geöffnet werden (müssen), um den Ofen nicht zu beschädigen und dabei die hochgiftigen Rauchgase ungefiltert in die Umgebungsluft gepustet wird: es bleibt ein Rest an Schadstoffen übrig.
Das erkennt man spätestens an den Worten „zulässiger Grenzwert“.
Wenn bei einer Leichenverbrennung gar keine Schadstoffe abgegeben würden, dann bräuchte es auch keine Grenzwerte……
Überhaupt: wer setzt denn solche „zulässige Grenzwerte“ fest?
Irgendein Mensch aus dem Gesundheitsamt, der meilenweit vom nächsten Krematorium entfernt wohnt?
Worauf beruhen diese Werte – auf Untersuchungen der Vorjahre, bei denen festgestellt wurde, wie viel wovon der Körper ertragen kann ohne (ernsthafte) gesundheitliche Schäden zu nehmen?
Sind denn diese Untersuchungen noch aussagekräftig?
Barbara Fleischmann
Prothesen werden, gemäß Aussage von Herrn ... mittels Bolzenschneider und Akkuflex zerschnitten und klein gemacht und anschließend zusammen mit der Asche in der Aschekapsel verstaut. Angeblich hat dort alles problemlos zusammen Platz. Eine Aschekapsel hat ein Fassungsvermögen von ca. 3 Litern und ist in der Regel zu ca. 3/4 gefüllt.
Den Bolzenschneider ließen wir uns von den Mitarbeitern des Krematoriums zeigen, der sah allerdings nahezu unbenutzt aus.
Tanja Huber-Riediger
Im Januar diesen Jahres ist meine Schwägerin nach schwerer Krankheit verstorben. Als sie Mitte zwanzig war, hatte sie einen sehr schweren Autounfall, den sie seinerzeit nur mit sehr viel Glück
und mit Hilfe von mehreren Schutzengeln überlebt hatte.
Um ihr Leben zu retten, bekam sie eine künstliche Hüfte, ein künstliches Kniegelenk und die komplette Wirbelsäule wurde mit Hilfe von etlichen Schrauben und Platten künstlich versteift.
Natürlich war sie danach schwerbehindert und nicht mehr in der Lage, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen. Sie war regelmäßig auf Hilfe angewiesen.
In Absprache mit uns und ihren Freunden wurde sie auf ihren Wunsch hin in München eingeäschert. Man kann sich vorstellen, dass diese vielen „Ersatzteile“, die sie seit ca. 35 Jahren in ihrem
Körper tragen musste, unter gar keinen Umständen in einer nur wenige Liter fassenden Urne Platz gehabt hätten.
Mir liegt eine „Anordnung zur Feuerbestattung“ vor, die ich hiermit auszugsweise wörtlich zitiere:
„Eine Rückgabe der mit der/dem Verstorbenen eingelieferten Wertgegenstände (z.B. Schmuck, Zahnersatz und sonstige Körperersatzstücke) ist nach der Einäscherung nicht mehr möglich, sie verbleiben
in der Asche und werden zusammen mit dieser in die Urne verfüllt.
Mir ist bekannt, dass Sargbeigaben und Implantate, die auf Grund ihrer Größe nicht der Urne beigeben werden können, durch das Krematorium verwertet werden. Der Erlös wird zur Förderung einer „Kultur der Pietät, des Sterbens und der Totenruhe“ auf den Münchner Friedhöfen verwendet.”
Somit ist die Aussage von Herrn ..., dass Gelenke etc., gleich welcher Größe, mithilfe von Werkzeugen zerkleinert und in jedem Fall der Urne beigegeben werden, widerlegt.
Blueberry
Bei der Kremation fallen pro Person ein halber Liter Giftmüll/Sondermüll an……
Der technische Leiter des LRA Neustadt/Waldnaab hat uns erläutert, dass pro Jahr statistisch zwei Störfälle anfallen, nach denen die Filter abgeschaltet werden und die Gifte ungefiltert in die Atmosphäre abgeführt werden. Übrigens sollten Sie wissen, dass besonders auch Dioxin entsteht, was im Körper angereichert und nicht abgebaut wird. Dioxin entsteht bei etwa 300 Grad bis 900 Grad. Ab 900 Grad wird es allerdings wieder zerstört. Meistens laufen die Verbrennungen bei etwa 850 Grad ab.
Hans Karl
Bei der Frage nach der Unteilbarkeit der Asche und die weitere Verwendung von z.B. Hüft- und Kniegelenken und anderen Metallteilen der Verstorbenen sagte Herr ..., sie würden entnommen und dem Restmüll zugeführt. Auf meine weitere entsetzte Nachfrage, ob es pietätvoll sei, diese Teile in den Restmüll zu geben, verbesserte er sich genervt, dass es vom Entsorger abgeholt werden würde.
Herr ... betonte (später), dass alles in die Urne kommt. Die großen Gelenke aus Keramik, Titan und gehärtetem Stahl würden mit einer „Akkuflex“ und einer Schere zerkleinert. Da ich aus meiner beruflichen Erfahrung genau weiß, wie schwer sich diese Materialien bearbeiten lassen, ist es aus meiner Sicht absolut unglaubwürdig, dass diese großen Teile zerkleinert werden und in eine Aschekapsel mit ca. 2 Liter Volumen hineinpassen.
Auf meine Frage nach der Schere zeigte man uns einen neuwertigen, handelsüblichen Bolzenschneider, der offensichtlich noch nie benutzt wurde. Es ist nicht vorstellbar, dass ein Mitarbeiter Tag für Tag unter schwierigsten Bedingungen diese Teile zerkleinert.
Klaus Zirngast