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Hohe Qualitätsstandards am Osnabrücker Krematorium – Markenzeichen verliehen


Generalsekretär Stephan Neuser vom Bundesverband der Deutschen Bestatter (links)  verleiht dem Osnabrücker Krematorium das Markenzeichen. Andrew McCulloch, Leiter des Krematoriums, nimmt es dankend entgegen.

 

Foto: Osnabrücker ServiceBetrieb - Angelika Molitor

Das Krematorium der Stadt Osnabrück trägt bereits seit zehn Jahren das Siegel „Kontrolliertes Krematorium“. Mit diesem Gütesiegel belegt die Einrichtung einen besonders pietätvollen Umgang und hohe Qualitätsstandards. Jetzt hat der Bundesverband der Deutschen Bestatter dem kommunalen Unternehmen das „Markenzeichen Krematorium“ durch den Generalsekretär Stephan Neuser verliehen. Das Zeichen steht für Qualität, Fachkompetenz und Vertrauenswürdigkeit und für die gewichtige Bedeutung des angemessenen Umgangs mit Verstorbenen und deren Angehörigen. Die Einhaltung der unterschiedlichen Verpflichtungen wird durch unabhängige Prüfungen und den Bundesverband regelmäßig kontrolliert.


Eva Güse, Leiterin Friedhöfe und Bestattungswesen der Stadt Osnabrück, berichtet über den Servicegedanken des Markenzeichens. „Schon weit vor den Zertifizierungen war es unser erstes Anliegen, dass wir uns engagiert für die Belange von Angehörigen und Bestattern einsetzen und beste Umweltwerte erreichen. Es ist nur folgerichtig, dies mit den verschiedenen Gütesiegeln auch nach außen zu zeigen.“

Auszeichnung für das Krematorium
Im technischen Bereich werden alle gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte seit vielen Jahren weit unterschritten, kontinuierlich dokumentiert und durch die Umweltbehörde kontrolliert. „Im Bereich der Arbeitsorganisation ist das Markenzeichen ein Ansporn, die Abläufe zu überprüfen und zu standarisieren“, ergänzt der verantwortliche Leiter des Krematoriums, Andrew McCulloch, der mit seinem Team im Zweischichtbetrieb zwischen fünf und 22 Uhr arbeitet und sich auch im Vorstand der Kommunalen Krematorien im Deutschen Städtetag und der Bundesarbeitsgemeinschaft Deutscher Krematorien engagiert. „Durch den Schichtbetrieb können wir eine schnelle Einäscherung bieten, was manchmal besonders wichtig ist", so McCulloch. Wenn gewünscht, können die Angehörigen bei der Übergabe an das Feuer anwesend sein. Im Zuge des Umbaus im letzten Jahr wurde eine ansprechende und angemessene Atmosphäre geschaffen mit sorgsam ausgewähltem Design, Naturmotiven und einem separaten Eingang.

Zudem haben die Bestattungsunternehmen rund um die Uhr Zugang zum Krematorium. Transparenz ist dem Leiter des Krematoriums ein besonderes Anliegen: Die Führungen, die jeden zweiten Donnerstag im Monat stattfinden, erhalten sehr regen Zuspruch aus der Bevölkerung.

 

Umweltfreundliche und moderne Anlage
Die Feuerbestattung hat am Heger Friedhof eine langjährige Tradition. Das Krematorium nahm 1937 den Betrieb auf. Der Sinnspruch „Flamme löse das Vergängliche, befreit ist das Unsterbliche“ ist noch immer im denkmalgeschützten Gebäudeteil zu sehen. In den neunziger Jahren wurde an den älteren Gebäudekomplex ein neues Krematorium mit einer modernen Filtertechnik und zwei Öfen angebaut. Die kontinuierlich gemessenen Emissionen liegen weit unter den gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten. Zudem setzt das Krematorium auf eine nachhaltige Nutzung der überschüssigen Energie, um die Gebäude zu wärmen. Der Umweltgedanke setzt sich weiter fort: Seit 2013 werden vergängliche Bio-Urnen verwendet.


Hinter dem Anbau von 1993 wurde ein Neubau mit zwei vergrößerten Kühlräumen für bis zu 130 Särge und ein angemessener Bereich für die amtsärztliche Untersuchung im Jahr 2023 fertiggestellt. Auf beiden Gebäudeteilen ist auch eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage installiert worden, um den eigenen Stromverbrauch weitestgehend selbst zu erwirtschaften. Das neue Gebäude sieht auch den Raum für eine dritte Ofenlinie vor.


Für die Zukunft sind weitere Maßnahmen geplant, die schrittweise den CO2-Fußabdruck des Krematoriums verkleinern – auf dem Weg zu noch mehr Klimaschutz. Damit ist das Krematorium für die kommenden Jahre bestens gerüstet. Gerade auch vor dem Hintergrund der weiter steigenden Zahl an Feuerbestattungen in Osnabrück und Umgebung ist die Stärkung als kommunales Unternehmen ein wichtiges Signal für die Daseinsfürsorge in der Stadt und der Region.